Donnerstag, 27. März 2014

Robert L. Stevenson: Dr. Jekyll und Mr. Hyde

Autor: Robert L. Stevenson
Titel: Der seltsame Fall Dr. Jekyll und Mr. Hyde
Originaltitel: The Strange Case of Dr Jekyll and Mr Hyde
Genre: Novelle
Verlag: Aufbau Taschenbuch
Umfang: 90 Seiten

Ein fürchterliches Mordverbrechen, welches mit unvorstellbarer Grausamkeit verübt wurde, erschüttert London. Der Täter scheint schnell zu gefunden: Mr. Hyde, eine gedrungene Gestalt, klein, flink und auf unbestimmte Art und Weise Furcht einflößend. Doch als die Polizei ihn festnehmen möchte, ist er abgetaucht. Unauffindbar. Wie vom Erdboden verschluckt.
Dr. Utterson ist von den Ereignissen ebenso schockiert wie das restliche London. Doch noch mehr erschüttert ihn die Tatsache, dass sein Freund Dr. Jekyll Mr Hyde zu seinen engsten Vertrauten zählt und als solchen verteidigt. Wieso verkehrt der angesehene Arzt mit einer solch verabscheuungswürdigen Gestalt?

Wenn man diese Novelle liest, weiß man vorher, was einen erwartet. Man ist nicht im Geringsten überrascht, wenn man erfährt, dass Dr. Jekyll und Mr. Hyde dieselbe Person sind. Bei manchen Büchern ruiniert so etwas das Lesen – aber keine Spur davon. Die Spannung wird perfekt aufgebaut, wie es sich für die Textgattung gehört, und das Finale ist genial. Ich mag die Erklärung, die Stevenson hinter die Tatsache stellt, dass zwei in Erscheinung und Verhalten so unterschiedliche Menschen in Wirklichkeit derselbe sind.
Vom Schreibstil fühlte ich mich an den Dickens erinnert (klagt mich jetzt nicht an, ich bin Laie), was wahrscheinlich am Ort des Geschehens und der britischen Atmosphäre liegt. Die Moral der Geschichte ist der aus Wildes „Das Bildnis des Dorian Gray“ sehr ähnlich. Eine auffallende Parallele ist, dass sich das Verhalten der Person auf die Optik auswirkt. Auch wenn es im Falle von Dorian Gray das Bildnis ist und in Dr. Jekylls Fall sein zweites Ich.
Ich mochte dieses Buch und empfehle es unbedingt weiter. Die Geschichte ist ein Klassiker, der Autor schreibt wirklich gut – ich werde auf jeden Fall mehr von ihm lesen – und das Ende. Wirklich. Das Ende ist Wahnsinn.



A horrible crime committed in a very cruel way is shocking London. The murderer is easily found: Mr Hyde, a stucky build, short, fast and in a fuzzy way fearsome. But as the police wants to take him into custody Mr. Hyde went underground.
Dr Utterson is also scandalized by these incidents. But he is more shocked that his good friend Dr Jekyll is counting Mr Hyde to one of his best friends – and that he defends him. Why associates the respected doctor with such a detestable person?

If you are reading this novel you know what awaits you before. You aren’t surprised that Dr Jekyll and Mr Hyde are one person. In some books this is a very negative aspect – but not in this. It is thrilling, perfectly structured for this genre and the end is brilliant. I really like the Stevenson’s explanation for how those two persons, so different in their acting and appearance, are one.
The writing reminds me on Dickens (don’t judge me, I’m not an expert) what is probably caused in the place of the event and the British atmosphere. The moral of story is very similar to Wilde’s “The picture of Dorian Gray”. Conspicuous is that the acting of a person mirrors on an optical level. Even if it’s in case of Dorian Gray his picture and in Dr Jekyll’s his second ego.

I liked this book and I definitely recommend it. The story is a classical, the writing very good – I think I will read more written by Robert L. Stevenson – and the end. Really. The end is outstanding.

4 Kommentare:

  1. klingt interessant! Danke für den Post!

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  2. Das Buch ist wirklich klasse und deine Rezension ist wirklich super ausführlich und toll geschrieben!

    Hier geht's zu meinem Blog – Über neue Leser würde ich mich sehr freuen!

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    1. Dankeschön - ich war so begeistert, dass es mir leicht fiel (; Ich schau auf jeden Fall bei dir vorbei (:

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